Nunja, also standen die Materialien bereit. Fehlte noch ein Baulplan. Ich spielte mit dem Gedanken, das gesamte Tischgestell aus TwoByFours zu bauen. Allerdings waren diese einfach nicht in ausreichender Qualitaet vorhanden. Die ich gerettet hatte, waren zum Teil angebrochen. Alle hatten zusaetzlich noch grosse Loecher - ich hatte mit einem Meissel die Naegel von der Nagelspitze her heraustreiben muessen, da ich mit einer Zange garnicht an den Nagelkopf kam. Das kann man sehr gut auf dem folgenden Bild sehen:

Also entschloss ich mich, nur die Tischbeine aus TwoByFours zu machen - allerdings doppelt genommen. Die Seiten- und Quertraversen hingegen sollten aus den 10cmx2cm Holzbrettern werden, die Arbeits- und Ablegeplatte schliesslich aus Sperrholz. Damit wir dann eines Tages und beim naechsten Umzug die Werkbank einfach transportieren koennen, sollten auch die Holzverbindungen nicht dauerhaft sein - also geschraubt. Schliesslich gab's noch das Problem der Groesse: ich entschloss mich fuer 160cm x 80cm fuer die Tischplatte. Diese sollte dann 10cm nach allen Seiten ueberstehen, um Schraubzwingen gut anbringen zu koennen. Das ergab dann fuer den Rahmen eine Groesse von 140cm x 60cm. Nach guten Erfahrungen mit meiner alten Werkbank setzte ich die Gestellhoehe auf 80cm.
Beim oertlichen Heimwerkerladen, der fuer so eine kleine Insel gar keine schlechte Auswahl hat, kaufte ich mir dann eine kleine Makita Handkreissaege. Auf Bermuda gibt's nur 110V, meine deutsche Metabo Handkreissaege haette mir hier also garnichts gebracht. Leider gibt's keine Fuehrungsschiene fuer das Geraet, ein Umstand, den ich spaeter noch bedauern sollte.

Beim Zuschnitt machte sich uebrigens der amerikanische Zimmermannswinkel aus Aluminium gut bezahlt. Mit ihm kann man schnell grobe Abmessungen durchfuehren und sehr gut rechte Winkel anzeichnen. Ausserdem taugt er durchaus als Anschlag fuer kurze Schnitte mit der Handkreissaege.
Nach einigem Schneid und viel Staub:

Damit war ich allerdings noch nicht am Ende. Wie schon gesagt, war das Holz nicht von allerbester Qualitaet und wies durchaus ein paar Loecher auf. Also kauft man sich ein grossen Pott guten amerikanischen Woodputty und schmiert und schleift und schmiert und schleift...
Auf einem Flohmarkt hatte ich mir kurz zuvor einen Black&Decker Schwingschleifer gekauft. Der war sein Geld nicht wert. Gepunktet hat dann wieder Makita, deren Exzenterschleifer ich mir anschliessend besorgte.
Die Tischbeine sollten stabil und fest werden, also wurden die TwoByFours paarweise verschraubt und verleimt:

Bei den Tischbeinen habe ich dann das einzige Mal meinen Ulmia Hobel verwendet. Die TwoByFours sind aus Fichte und einige von ihnen leicht verzogen. Nach den ueblichen anfaenglichen Einstellproblemen flutschten die Spaene wunderschoen aus dem Maul. Ich wollte gar nicht mehr aufhoeren.